Die Beliebtheit von Terrazzo als lange bildschöner und sehr strapazierfähiger Fußbodenbelag steigt seit Jahren wieder kontinuierlich an. Für die Reinigung und Pflege kursieren unzählige Geheimtipps, von denen einige leider irreparable Schäden anrichten können und wieder andere Hinweise genau richtig liegen. Wir sorgen für Klarheit.
Terrazzo überzeugt mit der hochwertigen Optik, seiner wunderbar langjährigen Haltbarkeit und der Möglichkeit für das Auffrischen des Bodens nach vielen Jahren. Eine weitere Besonderheit ist die absolut individuelle Gestaltung. Bei Mustern, Farben und bildlichen Darstellungen sind unendlich viele Möglichkeiten gegeben. Das Firmenlogo im Steinboden oder eine individuelle Farb- und Musterkombination, das ist alles mit Terrazzo problemlos umsetzbar.
Reinigen oder Pflegen?
Unter der Reinigung von Terrazzo verstehen wir die komplett rückstandslose Entfernung von Schmutz. Dazu wird der Terrazzoboden erst gefegt oder abgesaugt. Danach erfolgt ein nassfeuchtes Wischen der Oberfläche. Es muss genügend Wasser auf die Oberfläche aufgebracht werden, um den Schmutz aufzuweichen und zu lösen. Dann wird das Schmutzwasser aufgenommen und der Boden mit klarem Wasser nachgespült. Nun muss der Boden trocknen ohne zwischenzeitliche Begehung.
In monatlichen Abständen kann eine gründliche Reinigung mit Diamantpads für Einscheibenmaschinen und Reinigungsautomaten erfolgen. Diese Diamantpads müssen für kalkgebundene Steinoberflächen wie Terrazzo geeignet sein.
Nach der Reinigung wird für die Pflege des Terrazzo ein geeignetes Pflegemittel aufgetragen. Das Pflegemittel muss immer passend zur individuell geschliffenen Oberfläche des Terrazzobodens ausgewählt werden, da ein hochglänzender Terrazzo eine andere Pflege als eine seidenmatte Oberfläche erfordert.
Ziel der Pflege ist immer der Erhalt des Fertigungszustandes, es sollte weder eine andere Farbintensität noch eine andere Oberflächenoptik und -beschaffenheit durch jahrelange Behandlung des Bodens entstehen!
Welches Reinigungs- oder/ und Pflegemittel?
Als Reinigungsmittel sind einfach klares Wasser und ph-neutrale Reiniger (PH-Wert um 7) die richtige Wahl. Ziel ist der langfristige Erhalt des tatsächlichen Original-Aussehen des Terrazzo nach der Herstellung, deshalb dürfen keine zusätzlichen Schichten auf der Oberfläche aufgebaut oder nachträglich in den Poren chemische Bestandteile angelagert werden.
Bei der Reinigung mit Pflegeautomaten werden häufig für Terrazzo geeignete Polymerwischpflegemittel eingesetzt. Diese Reinigungspflege enthält sanfte schmutzlösende Zusätze für die gründliche Reinigung und wasserlösliche Polymere, die eine vorübergehende Schutzschicht bis zur nächsten maschinellen Reinigung aufbauen. Bei der nächsten nassfeuchten Reinigung wird diese wasserlösliche temporäre Schutzschicht wieder entfernt und gleichzeitig neu aufgetragen. Diese Lösung ist in der Unterhaltsreinigung akzeptabel, da hierbei der Terrazzo nicht dauerhaft verändert wird. Auch die heute handelsübliche Steinseife arbeitet in der Regel nach dem Prinzip aus Reinigung und wasserlöslicher Schutzschicht.
So bitte nicht:
Terrazzoboden sollte auf keinen Fall mit säurehaltigen Putzmitteln (auch nicht mit Zitronensäure oder Soda) behandelt werden. Die Oberfläche des Terrazzo ist ohne Spezialbehandlung nicht säurebeständig und wird durch Säure angegriffen. Rauhe, stumpfe Stellen und dauerhafte Schäden wären die Folge.
Genauso wenig gehört Scheuermilch auf Terrazzo, wenn man eine unversehrte seidig- oder hochglänzende Oberfläche behalten will.
Wer sich eine leicht seidenmatte Patina für den Terrazzo wünscht, dem wird gern Schmierseife als ökologisches Reinigungsmittel mit super Pflegeeffekt empfohlen. Schmierseife als Reinigungszusatz baut jedoch dauerhafte Schichten in den Oberflächenporen und auf der Oberfläche des Terrazzo auf, die beim Reinigungsvorgang nicht mehr entfernt werden können. Wir raten von der Verwendung von Schmierseife definitiv ab.